Aktualisierung des Wegweiser Kommune

In unserem Datenportal Wegweiser Kommune stehen nun die aktuellen Daten für das Jahr 2016 bereit und als neue Rubrik kam das Thema Nachhaltigkeit hinzu, mit neuen, entsprechend der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gegliederten Indikatoren. Näheres zur Aktualisierung, warum wir in diesem Jahr erst vergleichsweise spät aktualisieren konnten und warum es noch keine neue Bevölkerungsprognose gibt, möchte ich hier ausführen.

In unserem Datenportal Wegweiser Kommune stellen wir Daten für 3051 Städten und Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern sowie für 294 Kreise bereit. Diese große Datenmenge wird jährlich auf den jeweils aktuellen Gebietsstand und die neuesten, möglichst flächendeckend zur Verfügung stehenden, Daten aktualisiert. Mit der jetzigen Aktualisierung wurden die im Wegweiser dargestellten Themen um den Bereich Nachhaltigkeit erweitert und wir bilden die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen auf kommunaler Ebene ab. Hierzu wurden eine Reihe neuer Indikatoren in den Wegweiser Kommune aufgenommen, beispielswiese Daten zur Wasserqualität, Siedlung- und Erholungsflächen oder dem Niveau der örtlichen Mietpreise.

Verzögerte Bereitstellung der Daten

Zumeist erfolgt unsere Datenaktualisierung immer Anfang des Jahres und im Laufe des Jahres wurden höchstens noch einzelne Daten ergänzt, die erst verspätet zur Verfügung standen. In diesem Jahr wurde es aber Juli, bis wir mit aktualisierten Daten online gehen konnten.

Die Meldebehörden und Statistikämter haben auf neue Software und neue technische Liefer- und Aufbereitungsverfahren für die Bevölkerungs- und Wanderungsdaten umgestellt. Bei dieser technischen Umstellung kam es zu einigen Verzögerungen, hinzu kamen einzelne Personalengpässe und so konnten die Bevölkerungsdaten uns erst deutlich später als in den Vorjahren zur Verfügung gestellt werden.

Einen sehr begehrten Inhalt des Wegweisers bildet unsere kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung und in der letzten Zeit kommen auch vermehrt Anfragen, wann wir diese Daten endlich aktualisieren. Zunächst fehlten uns ja schlichtweg die neuen Daten, aber auch wenn die uns nun vorliegen, machen sie uns das Rechnen einer neuen Prognose nicht einfach.

Neue Daten mit neuen Herausforderungen

Die Bevölkerungs- und insbesondere die Wanderungsdaten der Jahre 2015 und 2016 sind natürlich auch geprägt von der verstärkten Zuwanderung nach Deutschland in diesen Jahren. Die Zahlen aus der melderechtliche Erfassung von Schutzsuchenden fließen ebenso in die Wanderungsstatistik mit ein, wie alle anderen Zu- oder Fortzüge, wodurch die Zahlen zu manchen Gemeinden auf den ersten Blick absurd wirken: Etwa gibt es mehrere kleinere Gemeinden, für die unsere Daten bisher stets eine negative Bevölkerungsentwicklung aufgezeigt haben, die jetzt aber plötzlich einen Zuzug aufweisen, der durchaus mit den Werten einer Universitätsstadt vergleichbar ist. Hier handelt es sich nicht um einen Datenfehler, der Grund dafür liegt hier zumeist in einer Aufnahmeeinrichtung auf dem Gebiet der jeweiligen Gemeinde. Viele bereits 2015 nach Deutschland eingereiste Schutzsuchende konnten melderechtlich erst 2016 erfasst werden und zudem unterscheidet sich die Praxis der einzelnen Bundesländer, wann und wie die Verteilung Schutzsuchender melderechtlich erfasst wird. Das führt dazu, dass teilweise bereits die Verteilung der Schutzsuchenden aus den Erstaufnahmeeinrichtungen als Fort- bzw. Zuzug in der Bevölkerungsstatistik erfasst wurden, teilweise aber auch erst später folgende Umzüge. Für alle, die mit diesen Daten arbeiten und Daten aus verschiedenen Bundesländern miteinander vergleichen wollen, ist das natürlich wenig hilfreich.

Mit der schon angesprochenen technischen Umstellung kamen auch einige methodische Änderungen: So werden zum Beispiel gemeldete Zu- und Fortzüge ab Januar 2016 direkt von der Statistik erfasst. Bisher geschah dies verspätet, entsprechend des Monats, in dem die Daten an die statistischen Ämter Statistik weitergemeldet worden sind. Das konnte schon mal einige Zeit nach dem eigentlichen Umzug sein und gerade gegen Ende eines Jahres führte die alte Vorgehensweise dazu, dass Zu- und Fortzüge häufig erst im Folgejahr in der Statistik berücksichtigt wurden. Das neue Verfahren ist also wesentlich genauer, stellt uns aber bei Auswertungen wieder vor die Herausforderung, dass auch hier die Wanderungsdaten nicht mehr so gut mit denen der Vorjahre vergleichbar sind.

Auswirkungen für Zeitreihen und Prognosen

Aktuell wird dadurch leider die Berechnung einer aktualisierten Bevölkerungsprognose erschwert, denn die Annahmen, die hier zugrunde gelegt werden, ergeben sich ja aus den Durchschnittswerten der Vorjahre. Aktuell loten wir die Möglichkeiten für eine neue Prognose aus. Ich halte Sie auf dem Laufenden, wie es damit weitergeht.

Weiterführende Links:

Zum Wegweiser Kommune:

www.wegweiser-kommune.de

Informationen vom Statistischen Bundesamt und vom Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen zu den aktuellen Bevölkerungsdaten:

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkerung.html

https://www.it.nrw.de/statistik/a/daten/bevoelkerungszahlen_zensus/index.html

 

 



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