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12. Dezember 2016

Digitale Optionen für ländliche Räume: Abschluss der 11. Initiative des Colab

Mit einer Abschlussveranstaltung in Berlin wurde am 1. Dezember erfolgreich die 11. Inititative des Colab zum Thema #digitaleRegion beendet.  Durch das Collaboratory Internet und Gesellschaft und die Partner der Initiative wurden in den letzten Monaten mehr als 70 Experten aus  unterschiedlichen Fachgebieten und Disziplinen zusammengebracht, um Ideen und Konzepte für die digitale Transformation im ländlichen Raum zu diskutieren, ihre Erfahrungen auszutauschen und den Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft konkrete Empfehlungen und Lösungsvorschläge an die Hand zu geben. Der direkte Praxischeck erfolgte durch drei regionale Workshops, die in den Modellregionen Wennigsen (Deister), der Region Augsburg und der Region Südniedersachsen stattfanden sowie in direkten Gesprächen mit Bürgern, Unternehmen und Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung. Dabei ist eine ganze Palette an praxisnahen Handlungsmöglichkeiten entstanden, die von einem Chatbot für die Kommunalverwaltung, bis hin zum digitalen Dorfkümmerer und der Einrichtung von Coworking-Spaces auf dem Acker reicht.

Die Ergebnisse der Experten zeigen eindrucksvoll, welche enormen Potentiale digitale Technologien und ihr Ausbau bieten, um eine ländliche Region aufzuwerten. Häufig ist schon mit vergleichsweise einfachen Mitteln viel auf dem Weg in Richtung Digitale Region zu erreichen. Leerstehende Gebäude für Coworking-Spaces zu nutzen und die regionalen Unternehmen zu ermutigen, verstärkt mobiles Arbeiten zu ermöglichen sind etwa Beispiele für Möglichkeiten der Aufwertung ländlicher Regionen unter der Überschrift der Digitalisierung. Auch können digitale und intelligent vernetzte Technologien die Kommunen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben erheblich entlasten und etwa zur Aufrechterhaltung von Angeboten der Daseinsvorsorge beitragen. So lassen sich beispielsweise flexible und bedarfsorientierte ÖPNV-Systeme einrichten, bei denen die Kapazität der eingesetzten Fahrzeuge kurzfristig anhand der aktuellen Nachfrage gewählt werden kann, da die Daten hierfür direkt zur Verfügung stehen können.

Grundlegender Baustein für alle, die eine digitale Region werden wollen, ist die Schaffung einer intelligenten Infrastruktur.  Also eines schnellen Netzzugangs über Glasfaseranschlüsse, W-LAN oder Mobilfunkverbindungen. Aber auch traditionelle Infrastrukturen, wie Straßen, Beleuchtungs- oder Ampelanlagen können digital optimiert werden. Jede Region bietet andere Voraussetzungen für derartige Lösungen, was in der einen gut funktioniert, ist für andere mitunter nicht so optimal. Auch ist ländlich nicht gleich ländlich. In der Nähe von Ballungsgebieten bieten sich etwa gänzlich andere Möglichkeiten, als in Lagen weitab von größeren Städten. Daher sind lokale und regionale Lösungen gefragt und die Kommunen müssen die Entwicklung ihrer Region zu einer Digitalen Region antreiben, die weitaus mehr beinhaltet als den Breitbandausbau.

Es ist ein schwieriger Weg, aber es geht darum, die Chancen der Digitalisierung für alle Menschen nutzbar zu machen und ländlichen Räumen neue Optionen und Attraktivität zu geben.

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