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Wie viele sind wir?
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31. Dezember 2015

Das Alte und das Neue

Traditionell gehören zu einem „Neujahrstext“ ein Rückblick auf das vergangene Jahr und ein Ausblick auf das neue Jahr, um von dort mit den besten Wünschen für eben dieses zu schließen.

Zwei besondere Datenevents 2015

Daher möchte ich zwei „Datenevents“ des vergangenen Jahres nochmals aufgreifen: Anfang 2015 haben wir ausführlich die Frauenbeschäftigungsquoten analysiert. Die Quote gibt an, wie viel Prozent der weiblichen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 18 bis 64 Jahren am Wohnort als sozialversicherungspflichtig beschäftigt gemeldet sind.

Die bestehenden Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland konnten wir anhand unserer Daten aufzeigen: Seit 2006 hat sich die Quote im Osten von 50,9 auf 57,9 Prozent erhöht, im Westen von 45,8 auf 50,9 Prozent. Die als Zeitreihen vorliegenden Daten ermöglichten es aufzuzeigen, dass die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sich von 5,1 Prozentpunkten in 2006 auf 7,0 in 2012 verstärkt haben. Im Moment sind die Daten für 2013 schon im Wegweiser abrufbar. Ab kommenden Frühling werden auch die Daten für 2014 zur Verfügung stehen. Wer schauen möchte, wie sich die Frauenbeschäftigungsquote in der eigenen Kommune entwickelt hat, kann dies in unserem Datenportal tun.

Im weiteren Verlauf des Jahres wurde die neue Bevölkerungsvorausberechnung bis 2030 veröffentlicht. Auch aufgrund der gestiegenen Zuwanderung aus dem Ausland nimmt die Bevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2030 weit weniger ab als bisher berechnet  – „nur“ um -0,7 Prozent von 2012 an.

Dennoch sind die Unterschiede zwischen den Kommunen in Deutschland extrem. So schrumpfen Hoyerswerda im Kreis Bautzen, Bitterfeld-Wolfen im Kreis Anhalt-Bitterfeld, Gräfenhainichen im Kreis Wittenberg und Roßleben im Kyffhäuserkreis mit jeweils über 26 Prozent am stärksten. Die größten Zuwächse gibt es in den Gemeinden Unterföhring (mit +39,8 Prozent) sowie Feldkirchen (mit +31,1 Prozent), beide liegen im Landkreis München und in der Gemeinde Ilvesheim (mit +29,5 Prozent) im Rhein-Neckar-Kreis.

Vorausschau auf 2016

Die neue Bevölkerungsvorausberechnung machte und macht es notwendig, die Pflegeprognose zu aktualisieren. Die Ergebnisse werden ab Mitte des Jahres 2016 im Statistikbereich des Wegweisers abrufbar sein.

Lässt man das vergangene Jahr Revue passieren, bleibt zudem ein prägendes Ereignis: die Zuwanderung von Flüchtlingen. Für ein Datenportal wie den Wegweiser Kommune ist es wünschenswert, Daten zu erhalten, die valide und näher an der Ist-Zeit sind. Besonders in diesem Bereich sind Daten schnell nicht mehr aktuell. Im Moment wissen wir nicht, wie viele Flüchtlinge in Deutschland leben, wie viele noch kommen werden und wie viele bleiben dürfen. Gute Grundlagen für Planungen aber müssten anders aussehen. Von daher sind bessere Daten für das kommende Jahr besonders wünschenswert und für alle Beteiligten notwendig und wichtig. Inwiefern sie sich realisieren lassen, wird sich zeigen. 

Für die interessierten Datennutzer des Wegweisers kann ich schon einmal ankündigen, dass die kommunalen Daten ab kommenden März auch das Datenjahr 2014 umfassen werden (nicht nur bei der Frauenbeschäftigungsquote). Zudem werden wir bei Wanderungsdaten auf Gemeindeebene auch Ziel- und Quellorte angeben. Es lässt sich somit erkennen von wo nach wo gezogen wird. Eine neue Demografie-Typisierung wird das neue Jahr ebenfalls bringen.

So viel also der Ankündigungen! Es bleibt spannend. 

Für das Jahr 2016 wünscht Ihnen das Wegweiser-Team alles erdenklich Gute!

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