Älter – bunter – anders
… so das Motto des Deutschen Stiftungstags, der in diesem Jahr in Leipzig wieder ein umfangreiches Programm anbot. In unserem Workshop „Demografischer Wandel und Digitalisierung“ fand dazu eine spannende Diskussion zu den Chancen und Risiken insbesondere für ländliche Räume statt.
Denn demografischer Wandel bedeutet für viele Regionen, dass gerade junge Menschen ihr Glück – und das heißt Ausbildung, Studium und Arbeit – woanders suchen. Dass Fachkräfte in Bewerbungsgesprächen auch nach Kita-Plätzen und Schulen für ihre Kinder fragen. Und dass es überhaupt noch kleine und große Unternehmen und damit Arbeitsplätze und Dienstleistungsangebote in der Region gibt.
Wenn sich Stiftungen treffen
Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete das Treffen, das vom Bundesverband Deutscher Stiftungen ausgerichtet wurde. Sie würdigte die Arbeit und das Engagement der rund 1.800 Stifter, Mitarbeiter und Multiplikatoren vor Ort – nicht zuletzt im Kontext der Flüchtlingskrise.
Mit Blick auf das diesjährige Schwerpunktthema zeigen Leipzig und Sachsen deutlich, wie heterogen in der Fläche und im zeitlichen Verlauf die demografischen Entwicklungen sind. So hob auch Ministerpräsident Stanislaw Tillich insbesondere den Bevölkerungsrückgang von Leipzig nach der Wende und die wieder steigenden Einwohnerzahlen von Leipzig hervor. Auch wenn es derzeit schwierig ist, aufgrund der unklaren Flüchtlingszahlen solide Bevölkerungsprognosen zu berechnen, zeigen sie doch einen Trend: Während in Leipzig die Bevölkerungsentwicklung bis 2030 um fast 14 Prozent ansteigen wird, wird sie im Land Sachsen voraussichtlich um fast 6 Prozent zurückgehen. Und auch die Altersstruktur sieht in den Städten und Gemeinden Sachsens sehr unterschiedlich aus. Für alle Kommunen mit mehr als 5.000 Einwohner können Daten wie diese in unserem Internetportal als Basis für kommunale Planungen abgerufen werden.
Smart Country – Teilhabe für alle sichern
In unserem Workshop haben wir mit den Stiftungsvertretern aber nicht nur über die heterogenen demographischen Entwicklungen in Deutschland diskutiert. Es ging vor allem auch um die Frage, wie die Abwanderung aus Regionen mit schwierigen demographischen und wirtschaftlichen Entwicklungen gestoppt werden kann. Ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld zu gestalten, wäre die Antwort – was allerdings leichter gesagt als getan ist. Digitalisierung war dabei in den Diskussionen ein zentraler Ansatzpunkt und wurde in vielen Handlungsfeldern wie Gesundheit & Pflege, Wirtschaft & Arbeit oder Mobilität & Logistik (um nur einige zu nennen) als große Chance gesehen. Klar war aber auch, dass für innovative digitale Anwendungen, die das Leben junger und alter Menschen, das Arbeiten ganz unterschiedlicher Berufsgruppen auch in ländlichen Regionen ermöglicht, eine zentrale Voraussetzung vorhanden sein muss: zuverlässige und ausreichende Zugänge zum Netz!
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