Blick auf ein Getreidefeld. Oben strahlt die Sonne sehr stark.
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8. August 2017

Mehr Todesfälle durch Hitzewellen – Was können Kommunen tun?

In den letzten Wochen waren Überschwemmungen und Hochwasser das wichtigste Wetterproblem, aber zunehmende Hitzewellen sind – gerade für Senioren in Städten – ein weitaus größeres Problem. Untersuchungen zeigen, dass die Sterberaten mit zunehmender Hitze deutlich steigen.

In Deutschland führten im Jahre 2003 Hitzewellen zu ca. 7.000 bis 8.000 hitzebedingten Todesfällen und zu Krankheitsfällen, wie Dehydrierung, Hitzschlag und Herz-Kreislauferkrankungen.

Aufgrund des Klimawandels, der deutlich steigenden Anzahl Hochaltriger und der hohen Zuwanderung in die Städte erwarten Experten eine deutliche Zunahme, wenn nicht schnell kommunale Lösungen umgesetzt werden.

Maßnahmen zur Hitzeprävention

Die Häufigkeit und Intensität von Hitzeperioden drängt Städteplaner, Architekten, Landschaftsplaner, aber auch Verantwortliche von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu raschen Lösungen. Zukunftsorientierte Akteure entwickeln inzwischen Konzepte zur Hitzeprävention. So sollte der Nachtwind ungehindert durch sogenannte Frischluftkorridore ziehen. Auch Grünflächen, Stadtparks, Verschattung von Gebäuden, Markisen, Fensterläden und schattige Plätze sind wirksame Maßnahmen.

Innenstädte sollten nicht noch weiter verdichtet und Brach- und Grünflächen sollten nicht als neue Bebauungsflächen ausgewiesen werden, wobei dieses Ziel mit dem häufig zusätzlich bestehenden Wohnflächenbedarf kollidiert.

Hitzewarnungen über lokale oder soziale Medien können eine wichtige Maßnahme sein. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert per Newsletter, über die Internetseite des DWD oder über Apps.

Allerdings können viele älteren Menschen damit nicht erreicht werden. Hier sind bei fehlenden familiären Beziehungen andere soziale Netzwerke (Multiplikatoren) gefragt, um über Hitzewarnungen zu informieren, sie z. B. mit Getränken zu versorgen oder über individuelle Verhaltens- und Schutzmaßnahmen zu informieren. Auch Ärzte, Apotheker oder ambulante Pflegedienste sind als Informationsmittler gefragt.

Vor wenigen Wochen veröffentlichten das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt Handlungsempfehlungen und hilfreiche Informationen (pdf) zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen.

Die Kernelemente sind:

  1. Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
  2. Nutzung eines Hitzewarnsystems

III. Information und Kommunikation

  1. Reduzierung von Hitze in Innenräumen
  2. Besondere Beachtung von Risikogruppen
  3. Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme

VII. Langfristige Stadtplanung und Bauwesen

VIII. Monitoring und Evaluation der Maßnahmen

Zentrales Element ist – wie bei allen Demografiestrategien – auch hier wieder eine intensive Vernetzung aller kommunalen Akteure, eine zentrale Koordinierung und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.

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