Blick auf den gut gefüllten Ratssaal der Stadt Moers beim Hackday Moers 2018
Foto: Lennart Fischer
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23. März 2018

Digitale Stadtentwicklung auf dem Hackday 2018 in Moers

Die Zahl der Kommunen in Deutschland, die offene Daten veröffentlichen, wächst kontinuierlich. Eine Kommune, die bereits langjährige Erfahrungen mit dem Thema hat, ist die Stadt Moers am Niederrhein.

Vor drei Jahren haben die Stadtverwaltung Moers und die Bertelsmann Stiftung den Hackday ins Leben gerufen. Für viele Open-Data-Begeisterte hat der Hackday Moers sich zu einem Pflichttermin im Kalender entwickelt. Der Wegweiser Kommune unterstützt den Hackday nun bereits zum vierten Mal. Open-Data-Aktivitäten sind außerdem ein wichtiger künftiger Bestandteil unseres Projekts Smart Country.

Zwei Tage rund um Open Data

Die vierte Ausgabe des Hackdays Moers fand vom 17. bis zum 18. März im Rathaus statt. Moers ist bereits bundesweit bekannt für seine Hackdays und gilt als Vorreiter hinsichtlich Open Government und Open Data. So folgten über 80 Teilnehmende aus vielen Teilen Deutschlands der Einladung.

Die Hackdays wurden am Abend des 16. März mit einer Diskussionsrunde zum Thema „Civic & Tech – Sensoren, Smartness und Wir“ im Schloss in Moers eingeläutet. Zu Beginn des eigentlichen Hackdays am 17. März habe ich einige Eindrücke von meiner Open-Data-Reise, die mich in fünf Open-Data-Vorreiterkommunen (Bonn, Ulm, Freiburg, Jena, Lüneburg) führte, präsentiert. Außerdem wurde in einer Diskussionsrunde mit Christina Kampmann (MdL, frühere NRW-Familienministerin), Mila Frerichs (Civic Hacker), Damian Paderta (Offene Kommunen.NRW Institut) und dem Moderator Ernesto Ruge (Open Knowledge Foundation) die Frage diskutiert: „Wie fördern wir die Open Data Community?“. Die Vorschläge reichten von der Auflegung eines Fonds zur Finanzierung von gemeinnützig orientierten Digitalprojekten bis hin zu einer Förderung von Open-Data-Projekten im Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen mit 90 Millionen € ausgestatten Projekts der digitalen Modellkommunen.

Diskussionsrunde mit Christina Kampmann, Mila Frerichs, Damian Paderta und Ernesto Ruge

Foto: Claus Arndt; Diskussionsrunde „Wie fördern wir die Open-Data-Community?“, v.l.n.r: Mila Frerichs (Civic Hacker), Christina Kampmann (MdL, netzpolitische Sprecherin der SPD in NRW), Ernesto Ruge (Open Knowledge Foundation), Damian Paderta (Offene Kommunen.NRW Institut).

Am zweiten Tag stand der Zusammenbau und die Vorbereitung des Einsatzes von Feinstaubsensoren auf dem Programm. Das Ziel ist eine bundesweit flächendeckende Messung des gefährlichen Feinstaubs. Die Initiative aus dem Bereich der Bürgerwissenschaften (Citizen Science) hat ihren Ursprung in Stuttgart. Hier hatten engagierte Bürgerinnen und Bürger die Absicht, die tatsächliche Belastung der Stadt durch Feinstaub zu erheben. Die Initiative fand sowohl national als auch international große Beachtung in den Medien.

Zusammenbau von Feinstaubsensoren auf dem Hackday 2018 in Moers. Ca. 10 Leute in einem Raum basteln an den Sensoren

Zusammenbau von Feinstaubsensoren auf dem Hackday 2018 in Moers. Foto: Mario Wiedemann

Am Nachmittag präsentierten die Programmiererinnen und Programmierer ihre Ergebnisse. Ein Teilnehmer präsentierte die Arbeit an einer App für das anstehende Moers-Festival. Ein weiterer Teilnehmer stellte einen Prototypen für eine Anwendung vor, die verfrühte Abfahrtszeiten der städtischen Busse an die Betreiber des Nahverkehrs meldet, damit diese eine Rückmeldung erhalten, wie häufig verfrühte Abfahrtszeiten vorkommen. Außerdem wurde während des Hackdays ein erstes LoRaWan-Gateway für die Stadt installiert. LoRaWan ist eine Technik, die die infrastrukturelle Grundlage für das Internet der Dinge in einer Stadt legt. Auf diese Weise könnten z.B. Verkehrs- oder Feinstaubsensoren betrieben werden.

Teil des Hackdays waren außerdem Workshops für Einsteiger im Bereich der offenen Daten sowie ein Workshop, der sich speziell an Mädchen und junge Frauen richtete, da sie in der Open-Data-Community bisher unterrepräsentiert sind.

Mehr Informationen zum Hackday Moers finden sich u.a. im Bericht der Neue Rhein Zeitung und auf Twitter unter #ODDMO18.

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